Die Entwicklung einer Systemlösung für Dachsicherheit
Von der Idee zur Marktreife
Ausgang für die Entwicklung des solargesteuerten Schneeabtausystems von Eulektra war die Diskussion mit Kunden und Gebäudestatikern über mögliche Sicherungskonzepte, ausgelöst durch den tragischen Einsturz der Eislaufhalle in Bad Reichenhall. Eulektra-Geschäftsführer Hain erinnert sich: „Es stand schnell fest, dass es für Dachheizungen am Markt keine wirtschaftlich rationale Lösung gab.“
Hain, der sich als Techniker bereits mit Photovoltaikanlagen beschäftigt hatte, fiel der „Hot-Spot Effekt“ ein: Fällt Schatten auf einzelne Bereich eines Solarmoduls, produzieren diese Zellen keinen Strom mehr, sondern reagieren wie ein elektrischer Widerstand und erwärmen sich. Eine gleichmäßige Erwärmung des Moduls könnte erreicht werden, wenn in diese Strom eingespeist würde.
Was einfach klingt, musste in der Praxis jedoch durch eine geeignete elektrische Umkehrschaltung geleistet werden. Hierbei war vor allem das Problem des Spannungsüberschlags durch die Einspeisung von Gleichstrom zu lösen und es musste sichergestellt werden, dass die Solarmodule durch die Stromeinspeisung nicht beschädigt würden.
Das Ergebnis dieser Entwicklung ist der Eulektra Solar Reverter, der parallel zu einem beliebigen Wechselrichter („Inverter“) an eine Photovoltaikanlage angeschlossen und bei Schneefall sensorgesteuert aktiviert wird. Aber damit allein war das Problem nicht gelöst. Gemeinsam mit Projektleiter Yüksel Kara arrangierte er im Folgenhttps://eulektra.de/photovoltaik/hain-system/eulektra-solar-reverter/den verschiedene Komponenten, die gemeinsam auf einem Flachdach installiert werden, um die angestrebte Schneelastsicherheit zu gewährleisten.
Dabei entstand praktisch als Nebenprodukt eine leichtgewichtige Modulaufständerung, die unkompliziert auf Flachdächern montiert werden kann, ohne dass die Dachhaut verletzt wird. Die Modulaufständerung wurde im Windkanal getestet und als ‚orkansicher‘ ausgewiesen. Das war uns wichtig, denn schließlich sollte sie eine Komponente in einem System für Dachsicherheit darstellen.
Umkehrschaltung und Modulaufständerung wurden schließlich noch um eine Sensorschaltung für die Schneetauautomatik und beheizte Drainagekanäle ergänzt. Durch die Drainagekanäle wird der abgetaute Schnee als Schmelzwasser vom Dach abgeleitet. Nach diversen Tests, die Hain und Kara im Sommer 2009 in einer Skihalle abgeschlossen haben, wurde im Herbst 2009 ein Prototyp des „Hain-Systems“ im schneereichen Ort Oberstaufen installiert.
Eulektra bietet das Schneeabtausystem ebenso wie die Modulaufständerung am Markt an. Die ersten Systeme wurden ab 2010 installiert und leisten seither ihren Dienst im Sinne der Dachsicherheit.